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Hochschule Dienstag, 14. März 2000

«Das Programm hat mein Leben verändert»

Von Ljiljana Nikolic

Sergiy Parkhomenko ist stolz auf sein frisch erworbenes Diplom. Der junge Ukrainer gehört zu den ersten zehn Absolventen des Modellstudiengangs «Master of Science in International Agricultural Sciences», die kürzlich im Dekanat der landwirtschaftlich-gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität (HU) ihre Urkunden in Empfang nahmen.

Vorlesungen in Englisch, dreiwöchige Blockveranstaltungen mit anschließenden Prüfungen, regelmäßige Gruppenarbeit und Gastvorlesungen von Dozenten aus aller Herren Länder liegen hinter Sergiy. «Das Programm hat mein Leben verändert», freut sich der 23-Jährige, der in Kiew Forstwirtschaft studierte und seit Januar eine Promotionsstelle bei der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig hat.

Der im Wintersemester 1997/98 eingerichtete Studiengang im Hauptstudium ist einer von 13, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) bundesweit gefördert werden. Ziel ist, den Studienstandort Deutschland für ausländische Studierende attraktiver zu machen, indem Abschlüsse, Studienorganisation und -betreuung an angloamerikanische Vorbilder angepasst werden. 400 000 Mark jährlich fließen bis zum Jahr 2002 in den Modellstudiengang, mit dem die landwirtschaftlich-gärtnerische Fakultät einiges ausprobieren konnte.

Denn in Zukunft werden nicht nur die Studenten des DAAD-Studiengangs nach neuem Muster studieren, sondern die ganze Fakultät mit ihren zur Zeit 1600 Immatrikulierten: Geht es nach den Wünschen der Fakultät, soll bereits im kommenden Wintersemester eine Studienreform in Kraft treten, der allerdings die Kommission Studium und Lehre und die Senatswissenschaftsverwaltung noch zustimmen müssen. «Dann führen wir vom Gartenbau über die Fischwirtschaft bis hin zu den fünf agrarwissenschaftlichen Studiengängen ein zweistufiges System mit einem sechssemestrigen Bachelor und viersemestrigen Masterstudium ein», erklärt Studiendekan Prof. Uwe Jens Nagel. Geplant ist außerdem ein neuer Master im Bereich der landwirtschaftlichen Ökologie.

Neben den neuen Abschlüssen werden anstatt der klassischen Lehrveranstaltungen Module eingeführt, die inhaltlich neu konzipiert werden. «Der Lehrumfang eines Moduls beträgt vier Semesterwochenstunden, am Ende jedes Moduls steht eine Prüfung», erklärt der Studiendekan. Das neue System sei transparenter und schaffe die Prüfungsanhäufung am Ende des Studiums ab. «Die Studenten können sich ein Drittel der Fächer wie ein Legosystem zusammenstellen», betont Nagel. Außerdem werden neue aktivere Lehrformen eingesetzt.

Dass diese Reform auch von den Studenten getragen wird, davon geht Studiendekan Nagel aus, da die studentischen Vertreter auf Fakultätsebene aktiv mitgewirkt haben. «Die Ausbildungskommission ist eine der wenigen Gremien, in der die Studenten 50 Prozent der Stimmen haben.»

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