|  | | Dienstag, 13.02.2001 | Englisch allein kann es nicht sein
Sorgen um die Zukunft des Deutschen im "Europäischen Jahr der Sprachen 2001"
Augsburg (go).Mindestens zwei Fremdsprachen zu beherrschen, soll künftig für alle Schüler in Europa zum Pflichtprogramm gehören. Dies erklärte Bundesbildungsministerin Bulmahn zur Eröffnung des "Europäischen Jahres der Sprachen 2001". Wörtlich sagte sie: "Die Welt wächst zusammen. Wir müssen uns stärker international öffnen." Fremdsprachenkompetenz sei heutzutage eine Schlüsselqualifikation. Das sieht Prof. Konrad Ehlich ähnlich. Der Professor am Institut für Deutsch als Fremdsprache an der Uni München sorgt sich allerdings um die Zukunft des Deutschen. Im Gespräch mit unserer Zeitung skizzierte er das Schreckgespenst eines Superstaates Europa mit einer Superbevölkerung und einer einzigen Sprache, dem Englischen. Dem hält Ehlich mit Nachdruck ein Europa der Mehrsprachigkeit entgegen. Genau darauf hat sich die Europäische Union vertraglich verpflichtet. Ist aber das Englische nicht unaufhaltsam auf dem Vormarsch? Soeben hat der Verein Deutsche Sprache den zunehmenden Anglizismen den Kampf angesagt. Deutsch als Landessprache solle in der Verfassung verankert werden, wurde gefordert. Ins gleiche Horn stößt der Berliner Innensenator Eckart Werthebach. Er verlangt ein Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache. (Kommentar, Kultur.) |
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