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Bayern braucht
mehr Ausländer

MÜNCHEN (rm). – „Die Abwehrhaltung des Ausländerrechts muss gelockert werden, so dass wir ein offenes Land werden.“ Der Satz stammt nicht von einem Grünen, sondern aus dem Mund eines CSU-Politikers.

Paul Wilhelm, Vorsitzender des Hochschul-Ausschusses im Landtag, setzte sich gestern in München massiv für eine Anhebung der Ausländerquote an Bayerns Universitäten ein, geißelte die kleinlichen Regelungen für Arbeitserlaubnisse ausländischer Studenten und deren teils herablassende Behandlung in den Ausländerämtern.

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in Deutschland ist den CSU-Bildungspolitikern aufgefallen, dass der Freistaat mit einer Ausländer-Quote von acht Prozent unter den 233000 Studierenden (Wintersemester 1998/99) in Westdeutschland nur von Niedersachsen (sieben Prozent) und Schleswig-Holstein (sechs Prozent) unterboten wird. In Berlin sind es 13, in Hessen und dem Saarland zwölf und in Baden-Württemberg immerhin elf Prozent.

Die Internationalität der akademischen Ausbildung aber sei notwendig, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können, so der Präsident des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD), der Würzburger Uni-Präsident Theodor Berchem. Es gehe dabei nicht mehr nur um die Befruchtung der Wissenschaften oder die Heranbildung von deutsch-freundlichen Eliten im Ausland, sondern mittlerweile auch um den hiesigen Arbeitsmarkt.

Was man tun kann, um noch mehr Ausländer an Bayerns Hochschulen zu holen, soll eine Anhörung des Hochschulausschusses am kommenden Mittwoch klären. Dem DAAD-Präsidenten zu Folge steht allerdings fest: Meldungen über ausländerfeindliche Akte „machen uns zu schaffen“, sagte Berchem. „So wie ein jeder Deutscher mit Ausländern umgeht, werden wir gewinnen oder verlieren.“ Paul Wilhelm dagegen glaubt, dass der relativ geringe Ausländeranteil unter den Studierenden in Bayern mit den extrem hohen Wohnkosten insbesondere in München zu tun hat. Doch er räumte ein: „Vielleicht ist das Ausländerrecht ein bisschen zu sehr auf Abwehr aus.“

     
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