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MoPositionMontag, 23. April 2001

Menschenskinder: Die Welt steht euch offen

Ob Studium oder Job: Die Deutschen zieht es ins Ausland - am beliebtesten sind noch immer die USA

Von Alexandra Bülow

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Foto: IFA-Int. Stock

Mal ist es die Nase, die in den Wind gehalten wird, dann der Tellerrand, über den hinweggeblickt werden sollte, und gern wird auch der Horizont zitiert, an dessen Erweiterung man sich zu schaffen macht. Alles Sinnbilder für einen längeren Aufenthalt außerhalb der eigenen Kultur, des eigenen Sprachkreises. Bestens geeignet ist dafür die Zeit der Ausbildung, bevor Jobverträge einen stärker binden. Doch auch, wer bereits arbeitet, kann den Sprung wagen. Ob es nun für einige Monate ins Ausland geht oder sogar der Gedanke ans Auswandern im Kopf spukt - möglich ist alles.

Ein Motto, das wohl auch die rund 116 000 Deutschen im Kopf hatten, die 1999 ihrem Land den Rücken kehrten. Innerhalb Europas waren 64 654 Deutsche unterwegs (davon in den EU-Staaten 40 000), ins außereuropäische Ausland gingen rund 37 000. Klarer Favorit: die USA mit etwa 15 000 einreisenden Deutschen. Dies bestätigen auch die Zahlen der Carl-Duisberg-Gesellschaft (CDG), die mit ihren Programmen Praktika oder Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützt. «Mehr als die Hälfte der Bewerber will in die Staaten», so Edda von Homeyer von der CDG. Schließlich ist die sprachliche Hürde eher gering und die USA gelten nach wie vor als besonders innovativ in vielen Bereichen.

Andere englischsprachige Länder wie Kanada, Südafrika, Großbritannien und Australien landen auf dem zweiten Platz. Doch auch Asien wird vermehrt nachgefragt. Edda von Homeyer: «Ein Markt, der stark im Kommen ist.» Offenbar mehr etwas für Insider: Lateinamerika und Osteuropa. «Doch gerade dort wird wirklich gesucht, und die Chancen für Bewerber stehen sehr gut», so die CDG-Mitarbeiterin.

«Zunächst mal muss man sich ganz genau klar machen, was man will und welches Land gewünscht ist», sagt Edda von Homeyer. «Es ist nicht gut, wenn es jemandem egal ist, wo er hingeht». Klare Vorstellungen und Eigeninitiative sind Grundvoraussetzungen, ebenso wie Sprachkenntnisse - sofern der Aufenthalt nicht zum Aufmöbeln derselben dient. Für einen Job sind sie unerlässlich. Je größer der Einsatz für den Schritt ins Ausland war, je größer die Überzeugung ist, es wirklich zu wollen, desto eher lässt sich auch ein Tief in der neuen Heimat bewältigen.

Die Belohnung ist neben der beruflichen Erfahrung vor allem die persönliche Entwicklung. «Ein wesentlicher Aspekt ist die interkulturelle Kompetenz, das Eintauchen in den Alltag und die Gepflogenheiten eines anderen Landes, in dem ich Gast bin», beschreibt es Edda von Homeyer. Wichtig ist es auch, nicht nur in einer Enklave mit anderen Deutschen zu hocken, sondern die Konfrontation mit der Alltagssituation zu suchen und auf Einheimische zuzugehen. Sich anpassen und öffnen, das Lernen, Verstehen anderer Kulturen und Durchhaltevermögen sind Eigenschaften, die auch Personalchefs mit einem Auslandsaufenthalt verbinden und schätzen. Dabei gilt natürlich: drei Monate ist gut, ein Jahr ist besser. Einige treibt es nach der Ausbildung oder schon mitten im Job gleich ganz und vorerst endgültig in ein anderes Land.

Hilfe für solche Pläne gibt es von mehreren Seiten und für verschiedene Vorhaben. Studenten sind mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der CDG, den Studentenorganisationen «AIESEC», auf europäischer Ebene «AEGEE», oder den Austauschprogrammen der Europäischen Union gut beraten. Da wäre einmal «Sokrates», das das Unterprogramm «Erasmus» enthält. Es übernimmt für ein Auslandsstudium zwischen drei und zwölf Monaten beispielsweise eventuell anfallende Studiengebühren, vermittelt einen Platz an einer europäischen Partneruni, erkennt die im Ausland erbrachten Leistungsnachweise an und betreut die Stipendiaten auch im Gastland.

Für die Anerkennung von Scheinen, die im Ausland gemacht wurden ist übrigens die jeweilige Hochschule zuständig, an der das Studium fortgesetzt werden soll. Praktika in ausländischen Unternehmen unterstützt das EU-Programm «Leonardo da Vinci», und zwar Studierende mindestens drei Monate, Graduierte mindestens zwei Monate, insgesamt aber höchstens zwölf Monate. Bewerber wenden sich an den Fachbereichsleiter, an die Hochschulkoordinatoren oder an die Agentur «Bildung für Europa» beim Bundesinstitut für Berufsbildung.

Für Studium oder Praktikum (meist nur in Europa) jenseits der deutschen Grenze gibt es manchmal auch noch eine Finanzspritze aus dem BAFöG-Topf, sogar auch für diejenigen, die in Deutschland kein BAFöG erhalten. Wie, was, warum, wer - diese Fragen beantwortet dazu das Deutsche Studentenwerk. Und es geht noch weiter: Auch die Internationale Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) der Bundesanstalt für Arbeit, das Netzwerk der EU-Kommission «EURES», oder die Informationsstelle für Auslandstätige und Auswanderer beim Bundesverwaltungsamt sind Anlaufstellen. Eine geballte Ladung an Programmen und Hilfestellungen - da blickt es sich doch gleich viel entspannter über den Tellerrand. Infos gibt es auf den folgenden zwei Seiten.

   

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